Zuletzt stand die Berliner Wummelkiste, ein Bastelboxen-Start-up, öffentlich zum Verkauf – siehe “In der Wummelkiste wummelt es nicht mehr so richtig“. Nun neigt sich die Geschichte der jungen Firma, die einst von Team Europe angeschoben wurde, ihrem Ende entgegen – das Unternehmen ist insolvent, wie Geschäfstführer Gordon C. Thompson kurz und knapp per Mail mitteilt.
Die Gründe für das Scheitern der Wummelkiste liegen ähnlich wie beim Mitbewerber Tollabox, der im Frühjahr dieses Jahres den Bach runter ging – siehe “5 simple Gründe, warum Tollabox gescheitert ist“.
“Wir müssen sehr viel Geld ausgeben, um einen Kunden zu gewinnen. Wir haben, TV-, Radio-, Print-Werbung, Social Media, Search, Flyer, Banner, Affiliate- und E-Mail-Marketing ausprobiert. Darüber haben wir durchaus einen signifikanten Traffic erzeugt, aber dadurch, dass wir nur ein einziges Produkt anbieten, blieb die Conversion Rate zu niedrig, um die hohen Kosten für den Traffic zu rechtfertigen”, sagte Thompson, der die Wummelkiste von Gründerin Philippa Pauen übernahm, kürzlich dem Fachmagazin wie Internet World berichtet.
Hausbesuch bei Wummelkiste
Bei der Wummelkiste geht es äußerst spielerisch zur Sache. Das Büro ist ein Art Villa Kunterbunt, in der zahlreiche Kisten auf spannende Inhalte warten. ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich bei der Jungfirma einmal umsehen. Einige Eindrücke gibt es in unserer Fotogalerie.
Yvonne Tesch, unter anderem Gründerin von Preisvgl.de, war zuletzt eine Art Postergirl der Gründerszene. Die große, bunte Bild feierte die Berlinerin vor zwei Jahren mit “Yvonne (33) macht 30 Millionen Umsatz im Jahr“. Gründerszene schrieb vor einem Jahr: “Sie ist Seriengründerin, Millionärin und Mutter”. Und wir schrieben Ende 2013: “Tesch ist Anfang Dreißig, Mehrfach-Gründerin und Millionärin: Mit Preisvergleichsseiten wurde sie eine der wichtigsten Gründerinnen Deutschlands”. Und auch in Thomas Promnys Buch “Online-Mittelstand in Deutschland” waren Tesch gleich 20 Seiten gewidmet. Sie war sogar die einzige Frau im gelungenen Interview-Werk.
Jetzt ist der große Traum der Seriengründerin, die zuletzt mit ihrer Firma Code is the New Black die Projekte inspoit und CovetMe aufbaute, leider geplatzt. Sowohl maryme, das Unternehmen hinter Preisvgl.de, als auch Code is the New Black sind insolvent – wie ein Blick ins Handelsregister zeigt. Zum Insolvenzverwalter der Unternehmen wurde Rechtsanwalt Björn Gehde bestellt.
Vor dem bitteren Gang zum Amtsgericht hat Tesch wohl noch massiv versucht, ihr Firmengeflecht zu verkaufen. Zumindest ist dies lautstark via Berliner Flurfunk zu hören. In der Berliner Gründerszene ist aber auch zu hören, dass Teschs kleines Preisvergleich-Imperium mit Ablegern in 15 Ländern und 1 Million Visitors täglich (eigene Angaben), schon immer mal kurz vor dem Aus stand. Dass niemand Großes aus der Szene zugegriffen hat, liegt wohl auch daran, dass Tesch und Co. im Großen und Ganzen im grauen Bereich (vielleicht sogar auch eher im komplett schwarzen Bereich) des Internets unterwegs waren (Stichwort: Traffic-Einkauf mit unseriösen Mitteln). Auf Anfrage stellt Tesch gegenüber deutsche-startups.de klar: “maryme hat niemals, nicht einen einzigen Tag, grau oder schwarz und erst recht nicht illegal gearbeitet. Das war immer unser Anspruch! Als einer von ganz wenigen im Markt”. Alles andere weist sie als “Effekthascherei” zurück.
Im “Online-Mittelstand”-Buch erklärte die Hauptstädterin kürzlich ausführlich ihr Geschäftsmodell: “Im Prinzip ging es immer darum, Themen zu finden, bei denen man günstiger Traffic-Klicks einkaufen als verkaufen kann. Je mehr man vorne hineinkippte, desto mehr kam hinten wieder raus”. Preisvgl.de und Co. waren somit massiv abhängig von Google und das Unternehmen arbeitete dabei laut diversen Stimmen aus der Szene nicht immer sauber. Dennoch ging das Konzept einige Jahre auf und lohnte sich. Google strafte das Unternehmen dann aber wohl ab – was dem Konstrukt und seinem Geschäftsmodell wohl das Genick gebrochen hat. Ein Blick auf SimilarWeb zeigt zumindest, dass der Traffic etwa bei Preisvgl.de zuletzt massiv abgestürzt ist. Eine (einst) große Schar an Mitarbeitern (einige sollen sogar schon monatelang kein Gehalt bekommen haben), ein großes Büro und Co. ließen sich damit auf jeden Fall nicht mehr refinanzieren.
Erstaunlich dabei: Preisvgl.de ist laut Impressum inzwischen auf den Philippinen verortet – in einem Virtual Office, dass jeder in wenigen Minuten anmieten kann. Die Domain selbst gehört unterdessen Steffie Schab von der Schapea UG. Schab ist laut Xing Chefin der Münchner Firma wusoma . “Wusoma specializes in large-scale E-commerce activities and provides its services in more than 20 countries across 6 continents”, heißt es auf der Website des 2011 gestarteten Unternehmens. Zudem brachte die Firma appster und fernbus24 als Spin-Offs hervor. Für eine Stellungnahme war das wusoma-Team bisher nicht zu erreichen.
“Im Oktober haben wir eine sehr hohe Marke – Vervierfachung der Auslieferungen – verfehlt. Ein wichtiger Gesellschafter ist daraufhin ausgestiegen, will sich nicht an weiteren Kapitalmaßnahmen beteiligen. Der dadurch auftretende Liquiditäts-Engpass zwingt uns nun, einen Insolvenzantrag zu stellen”, berichten Benjamin Pochhammer und Maximilian von Waldenfels, die Macher von Food Express im einem Interview in ihrem Unternehmensblog.
Der wichtige Gesellschafter, den die Berliner nicht nennen, ist ohne Frage Delivery Hero, seit Anfang des Jahres beim Start-up an Bord – siehe “Delivery Hero steigt beim Delivery Service MyLorry ein“. Der abrupte Ausstieg des bekannten und erfolgreichen Lieferdienstvermittlers, der 28 % an Food Express hält, klingt extrem unschön, auch wenn sich die samwersche Beteiligung dabei ganz offensichtlich vertragskonform verhalten hat. Wobei aber wohl auch die anderen Anteilseigner Food Express keine weiteren Mittel zur Verfügung stellen wollten. Einen faden Beigeschmack bekommt die Aktion, weil Delivery Hero kürzlich mit Valk Fleet selbst ein Logistik-Unternehmen ausgegründet hat. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
“Das hätte ich in der Tat von einer Partnerschaft mit einem Gesellschafter nicht erwartet. Es hat einen Beigeschmack. Wir wollten gemeinsam einen Markt erobern. Nun werden wir plötzlich brutal fallen gelassen. Dabei waren wir sehr erfolgreich. Wir haben bewiesen, dass wir wachsendes Geschäft aufbauen können”, heißt es in besagtem Interview mit den Food Express-Machern. Delivery Hero starte nun einen fast identischen Logistik-Service mit einer hundertprozentigen Tochter. Ein solches Verhalten findet von Waldenfels “höchst zweifelhaft”. Er führt weiter aus: “Wenn uns rechtzeitig ein Warnsignal gegeben worden wäre, hätten wir uns auf die Situation vorbereiten und einen Weg ohne Delivery Hero suchen können. So kam die Ankündigung extrem knapp und ließ uns keine Chance, einen Ausweg zu finden”.
Nun muss das Food Express-Team schnell einen neuen, strategischen Investor finden. Der wichtigste größten Assets des Unternehmens sind die IT und die unzähligen Fahrer in ganz Deutschland. Food Express liefert die Speisen von Gastronomen, die keinen eigenen Lieferdienst haben, bis an die Haustür der Besteller. Das Unternehmen beschäftigt bundesweit rund 1.300 Mitarbeiter (vor allem Fahrer), 350 arbeiten allein in Berlin für das Start-up. Ohne Delivery Hero als wichtigen Kunden, der das Unternehmen in den vergangenen Monaten massiv mit Aufträgen versorgte, fehlt Food Express aber eine wichtige Geschäftsgrundlage.
Zum Ende des Jahres müssen wir noch einmal auf mehrere Insolvenzen blicken – dies wären cloudcontrol, Carzapp und snowbon. Passend zum Thema: “Start-ups, die 2015 bereits gescheitert sind“.
Zunächst einmal ist das Berliner Start-up cloudControl, das im vergangenen Jahr in die USA expandierte und das dotCloud-PaaS-Geschäft von Docker übernommen hat, insolvent. Das junge Unternehmen, 2009 gegründet, vermietet seinen Kunden Softwaretools, mit denen diese etwa Cloud-Anwendungen bauen können. Investoren wie Creathor Venture und die IBB Beteiligungsgesellschaft unterstützten das Unternehmen in der Vergangenheit. “Wir mussten den Schritt leider gehen”, sagt cloudControl-Mitgründer Thomas Ruland in einer ersten, kurzen Stellungnahme gegenüber deutsche-startups.de.
Carzapp trat an, um Carsharing komfortabler zu gestalten. Das Start-up wollte die Schlüsselübergabe komplett überflüssig machen. “Bereits bestehende Plattformen für privates Carsharing haben das Problem, dass sich Mieter und Vermieter zur Schlüsselübergabe treffen müssen, was eine spontane Miete ausschließt und sehr unflexibel ist”, erklärte Mitgründer Oliver Lünstedt 2013 das Konzept von Carzapp. Nun ist das junge Unternehmen, das vor zwei Jahren via Seedmatch 250.000 Euro eingesammelt hat, insolvent und steht somit vor dem Aus. Passend zum Thema: “Die bisher größten deutschen Crowdinvesting-Pleiten“.
Zu guter Letzt noch ein Blick auf snowbon (insolvent) und MountainDayz (in Liquidation) – deren Schicksal Gründerszene im Handelsregister entdeckte. Der High Tech Gründerfonds und Altinvestor Falk Strascheg (EXTOREL) investierten Anfang 2014 “knapp eine Million Euro” in Snowbon, eine Online-Pkattform rund um Skipässe, Skiverleih und Skischulen. Snowbon wurde von Stefan Senft und Tim Huonker gegründet. MountainDayz, das von Alexander Mahr, Pierre-Adrian Irlé und Berndt Mahr vorangetrieben wird, setzt auf ein ähnliches Konzept wie Snowbon. Passend zum Thema: “Dreikampf der Online-Skipass-Start-ups: MountainDayz vs. skipass24 vs. Snowbon“.
Das Berliner Start-up Leinentausch, eine Online-Vermittlung für Hundebetreuer, ist leider insolvent – wie bereits im #Startupticker verkündet. “Liebe Leinentauschler, leider wurden wir der vorläufigen Insolvenzverwaltung der Kanzlei Dr. Susanne Berner in Berlin unterstellt. Unser Management Team hätte den Betrieb gerne übernommen, um ihn weiterzuführen. Dies wurde uns (bisher) leider nicht ermöglicht”, teilt das Start-up in einer Mail an seine Nutzer mit.
Weiter heißt es: “Da unsere Mitarbeiter keine Arbeitsverträge (mehr) haben, können wir unseren Kundendienst nicht weiter aufrecht erhalten. Das tut uns SEHR, SEHR leid! Denn, wenn wir den Betrieb schon nicht übernehmen und fortführen dürfen, hätten wir gerne dazu beigetragen, dass der aktuelle Prozess und die nächsten Schritte für euch so reibungslos wie möglich ablaufen. Nun bitten wir euch, euch bei allen anfallenden Fragen an das Büro der Insolvenzverwalterin zu wenden”.
Leinentausch ging 2013 an den Start. “Als Hundehalter kennt man die Problematik, dass es zu Situationen kommt, in denen man seinem Hund zeitlich nicht gerecht wird. Hier greift Leinentausch mit seinem Konzept. Leinentausch ist eine Plattform, auf der Hundehalter eine qualifizierte Betreuung für Zeiten buchen können, in denen sie selbst ihre Vierbeiner nicht versorgen können”, erklärte Gründerin Vanessa Lewerenz-Bourmer das Konzept der Plattform kurz nach dem Start.
Leinentausch war Bestandteil des You Is Now-Accelerators und war später auch beim Axel Springer Plug and Play Accelerator an Bord. Im vergangenen Jahr investierte Forum Media Ventures einen mittleren sechsstelligen Betrag in Leinentausch. Für eine persönliche Stellungnahme war Leinentausch-Macherin Lewerenz-Bourmer bisher nicht zu erreichen. “Aus dem Umfeld des Unternehmens ist zu hören, dass dafür deutliche Differenzen zwischen dem Team und einem Altinvestor bezüglich Investmentstrategie und Internationalisierung verantwortlich sein sollen”, berichtet Gründerszen zur Insolvenz.
Bei Facebook macht sich unterdessen Unmut unter den Nutzern breit. “Onsolvent seid ihr seit dem 23.12.2015. bekannt macht ihr es erst heute! trozdem schön geld eingesteckt, ich als sitter muss mich jetzt als Gläubige eintragen lassen und mich mit dem Amtsgericht charlottenburg rumschlagen. was nicht bedeutet, dass ich jemals mein Geld bekomme. Ihr hättet die Seite direkt offline nehmen müssen und den Menschen SAGEN sollen, dass ihr insolvent seid und was das für die Halter und Sitter bedeutet”, schreibt eine erboste Nutzerin.
In den vergangenen Jahren flossen rund 18 Millionen Euro in das Münchner Payment-Startup Paymill, eine Kopie von Stripe, die 2012 an den Start ging und gefühlt recht erfolgreich unterwegs war – mit rund 1.800 Kunden. Nun ist das junge Start-up leider insolvent. Zum vorläufigen Sachwalter wurde Rechtsanwalt Christian Gerloff bestellt. Gestern habe das Münchner Payment-Startup das vorläufige Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet und die Entscheidung den 60 Mitarbeitern verkündet, berichtet Gründerszene.
Zuvor soll der Verkauf des Unternehmens geplatzt sein. Wie zu hören ist, strebten die Bajuwaren einen Verkauf an einen strategischen Investor an. Kurz vor dem Abschluss platzte der Deal dann aber doch – sechs Monate Vorbereitung waren plötzlich für die Katz’. Die Paymill-Investoren wollten das Satrt-up dann aber auch nicht länger begleiten. Zu den Investoren von Paymill gehörten – neben Rocket Internet – Blumberg Capital, Holtzbrinck Ventures und Sunstone Capital. Zuletzt war das Start-up in 34 Ländern aktiv und beschäftigte rund 60 Mitarbeiter. Mittels Paymill können Unternehmen Kreditkarten-Zahlungen und andere Bezahlmethoden in bis zu 100 Währungen in ihren Online-Shops oder In-App einbauen.
Zuletzt war es recht ruhig um das Unternehmen. Hoffentlich findet sich nun, über den Umweg der selbst verwalteten Insolvenz, ein Käufer für das Unternehmen. Für die Paymill-Kunden geht ohnehin erst einmal alles ganz normal weiter. “Wir haben nun Zeit, einen Partner zu finden”, sagen die Paymill-Macher Mark Henkel und Jörg Sutara gegenüber deutsche-startups.de, und verweisen auf eine Liste mit diversen Interessenten.
Nun ist das junge Unternehmen, das Hotelgutscheine versteigerte, zurück in den Schlagzeilen: topdeals.de ist insolvent. Auf der Startseite der Plattform erschien allerdings mehrere Tage nur das Gesicht eines weinenden Teddybären. Darunter der Satz: “Tut uns echt leid”. Inzwischen wird dort aber auf die Insolvenz verwiesen. Was zu begrüßen ist, denn die Pleite des Unternehmens lässt etliche geprellte Kunden zurück. “Haben heute von unserem Hotel eine Email bekommen, dass Topdeals nicht mehr in der Lage ist die Gutscheine zu honorieren. Sie könnten unsere Gutscheine deshalb nicht mehr annehmen. Wollten in 4 Wochen ein Wochenende in Bad Kissingen verbringen. Wir sind schockiert und enttäuscht”, berichtet eine Nutzerin bei Verbraucherschutz.de.
“Ich habe auch 2 Gutscheine für je 2 Übernachtungen in Köln gekauft. Ich habe das Hotel angerufen und erhielt die schone befürchtete Antwort, dass die GS nicht eingelöst werden. Das Hotel hat Außenstände bei Topdeals (die lt. Hotel insolvent sind) und hat einen Rechtsanwalt mit der Sache betraut. Ich glaube nicht, dass sich hier noch etwas positiv entwickelt”, schreibt eine andere Nutzerin. Von einem anderen Fall berichtet “Die Welt“: Als ein topdeals.de-Kunde in einem Landgasthof bei Bamberg einchecken wollte, lehnt der Betreiber den Gutschein ab. “Topdeals habe zurückliegende Rechnungen nicht mehr gezahlt”, heißt es im Artikel weiter. Die beiden Gutschein im Wert von rund 400 Euro waren nicht mehr gültig.
Wie viele reisefreudige Onliner von der topdeals.de-Pleite genau betroffen sind, kann Insolvenzverwalter Veit Schwierholz dem Bericht zu folge nicht sagen. “Nur so viel: Das Start-up habe pro Monat mehrere Hundert Gutscheine versteigert.” Auch wenn der Insolvenzverwalter den Kunden nun rät, bei den jeweiligen Hotels, für die diese Gutscheine haben, hartnäckig zu bleiben und auf die Annahme der Gutscheine zu bestehen, zeigt die Praxis bereits, dass die Hotels da nicht mitspielen.
Unsere Rubrik “5 um 5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: 5 Start-ups, für die die Insolvenz nicht das Ende war.
ezeep
Der Softwarehersteller ThinPrint übernahm im Sommer des vergangenen Jahres das insolvente Berliner Start-up ezeep. Das 2010 von Sascha Kellert, Frederic Haitz und Daniel Meisen gegründete Start-up, das ein bisschen ein cooles Vorzeigeprojekt für Berlin war, entwickelte für Unternehmen einen Dienst, um das Drucken in der Cloud zu ermöglichen. Mangrove Capital Partners, High-Tech Gründerfonds und einige andere Investoren pumpten zuvor Millionen in ezeep.
Food Express
Das insolvente Berliner Unternehmen Food Express lebt seit Anfang dieses Jahres unter dem Dach von Lieferando.de weiter. Ende des vergangenen Jahres schlitterte Food Express, ein Unternehmen, dass die Speisen von Gastronomen, die keinen eigenen Lieferdienst haben, bis an die Haustür der Besteller liefert, in die Insolvenz. Food Express ging den Bach runter, weil die Anteilseigner, darunter Delivery Hero, dem Unternehmen keine weiteren Mittel zur Verfügung stellen wollten.
Leinentausch
Das insolvente Start-up Leinentausch, eine Online-Vermittlung für Hundebetreuer, lebt seit Ende April dieses Jahres, unter der Führung des Münchner Unternehmens pets Premium, einem Online-Shop für hochwertiges Futter, weiter. pets Premium wurde 2011 von Marco Hierling und Wolfram Zentner gegründet. Leinentausch soll an unterschiedlichen Auffassungen zwischen den Investoren und dem Team gescheitert sein. Leinentausch ging 2013 an den Start. Das Start-up war Bestandteil des You Is Now-Accelerators und war später auch beim Axel Springer Plug and Play Accelerator an Bord.
Mobile Event Guide
Das Ärzte-Netzwerk esanum übernahm Mitte Juni das insolvente Berliner Start-up Mobile Event Guide. “Mit der Übernahme erhalten wir als Ärzte-Netzwerk einen wichtigen Baustein, um noch gezielter mit Ärzten in den Dialog zu treten”, sagte Tom Renneberg, Geschäftsführer von esanum zur Übernahme. “Mobile Event Guide hat sehr viel Aufwand investiert, eine hochwertige und flexible App für Veranstaltungen aller Art zu entwickeln. Dieses Know-how nutzen wir jetzt und passen die App gezielt an die Bedürfnisse der Medizin- und Pharmabranche an”.
twago
Mitte 2012 stieg die junge Firma twago, ein Freelancer-Marktplatz, nach einer bitteren Insolvenz wie Phönix aus der Asche – samt Millionenfinanzierung. Im Sommer 2014 investierte dann das bekannte Unternehmen randstad in das Start-up. Und gerade erst erfolgte der Exit an den Personaldienstleister. Das Berliner Start-up ging 2009 an den Start. Die Höhe der Kaufsumme ist leider nicht bekannt.
Bonus: Daisycon kaufte das das insolvente AffiliPrint, Exoscale übernahm das insolvente cloudControl, Playerize schluckte das gescheiterte deal united, der Unternehmer Tillman Raith rettet das insolvente DeinBus.de, TrekkSoft kaufte myobis, das rund ein Jahr zuvor eine Insolvenz überstand, die MyOptique Group schluckte das gescheiterte Netzoptiker, das Institut für Fußballmanagement kaufte das insolvente nextsocial, Media Saturn übernahm das gestrauchelte Start-up txtr und der Weltbild-Ableger Kidoh wiederum übernahm die Überreste der insolventen Wummelkiste.
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Auch 2016 sind schon wieder eine ganze Reihe Start-ups und Projekte verschwunden– aus dem verschiedensten Gründen. Zuletzt segneten unter anderem Bonativo, Kulinado, Leihdirwas.de, Retravel, Vendomo und webnews das Zeitliche. Brickgate, dress-for-less, nextsocial, Paymill, topdeals.de und Twinkind schlitterten zudem in die Insolvenz. Besonders viel Aufsehen erregten dabei die Pleiten des samwerschen Paymill, topdeals.de und Twinkind, das von der Crowd einst 850.000 Euro einsammelte.
Am Donnerstag starb Unister-Chef Thomas Wagner – gemeinsam mit Unister-Gesellschafter Oliver Schilling und dem Finanzberater Heinz Horst Beck – bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien. Nach dem Tod des Firmengründern, der das Leipziger Unternehmen mit 38.500 Euro Startkapital aufbaute, schlittert das Unternehmen nun in das vorläufige Insolvenzverfahren. Laut Presseaussendung geschieht dies, um die “Handlungsfähigkeit” der Firmengruppe zu sichern. Die Insolvenzanmeldung betreffe ausschließlich die Unister Holding. Die operativen Gesellschaften der Firmengruppe seien nicht von der Insolvenz betroffen, teilt das Unternehmen mit.
“Der tragische Unfalltod des Gesellschafters bedeutet nicht nur persönlich, sondern natürlich auch gesellschaftsrechtlich und wirtschaftlich einen Einschnitt für das Unternehmen. Das vorläufige Insolvenzverfahren ermöglicht es der Unister Holding, in dieser schwierigen Phase voll handlungsfähig zu bleiben und langfristig ihre Einheit als Unternehmen zu sichern”, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther.
Schon seit einiger Zeit gilt Unister als überschuldet. Das Unternehmen selbst hatte solche Berichte aber immer zurückgewiesen. Eindeutig ist aber, dass Unister zuletzt massiv umstrukturiert wurde. Gerade erste verkaufte das Unternehmen die Finanzplattform Geld.de an den hessischen Finanzdienstleister JDC Group. Das Unternehmen übernahm dabei im Rahmen eines Asset-Deals Marke, Technologie sowie Teile der laufenden Verträge und der Mitarbeiter der Geld.de GmbH. JDC ließ sich die Übernahme angeblich einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Unister wurde 2002 gegründet. Die Firmengruppe beschäftigt aktuell rund 1.100 Mitarbeiter.
Das insolvente Berliner Start-up iversity, eine Plattform für Online-Kurse, sogenannte MOOCs, findet bei Holtzbrinck Digital, der Internet-Beteiligungsholding der Holtzbrinck Publishing Group, eine neue Heimat – wie deutsche-startups.de vorab in Erfahrung bringen konnte. Der Fokus von iversity soll “in Zukunft auf der Weiterentwicklung des B2B-Geschäfts liegen”. “Wir zielen auf eine fruchtbare Zusammenarbeit und sind sicher, in den nächsten Jahren gemeinsam unsere Wachstumsziele erreichen zu können”, sagt Markus Schunk, Geschäftsführer von Holtzbrinck Digital.
Der neue Anteilseigner kündigt zum Start direkt einmal eine Kooperation mit dem Wissenschaftsverlag Springer Nature an, der auch zu Holtzbrinck gehört. “Holtzbrinck Digital ist für iversity der ideale Partner und bietet uns eine langfristige Perspektive sowie das Potential, bei der Weiterentwicklung von iversity eng mit anderen Geschäftsbereichen der Holtzbrinck-Gruppe zu kooperieren”, sagt iversity-Macher Hannes Klöpper, der das Start-up künftig mit Christina Pautsch führt.
Noch Ende des vergangenen Jahres floss eine siebenstellige Summe in iversity. Eine weitere Finazierungsrunde wollten die Altgesellschafter – darunter T-Venture und bmp – nicht mehr stemmen. Auch weil die beiden genannten Investoren sich zuletzt anders aufgestellt haben. Neue Gesellschafter konnte das Start-up nicht nicht finden. Deswegen blieb dem iversity-Team nur der Weg in die Insolvenz. Holtzbrinck Digital will das Unternehmen nun retten. Der Geschäftsbetrieb werde im Rahmen einer übertragenden Sanierung aus der Insolvenz geführt, teilt die Mediengruppe weiter mit.
Im Fokus: Alle Finanzspritzen und Exits in der Internetbranche gibt es in unserem Deal-Monitor
Das Berliner Start-up Home eat Home kämpft seit einigen Wochen ums Überleben – siehe “Finanzierung geplatzt! Home eat Home muss nun kämpfen“. Zum Hintergrund: Kurz vor Abschluss platzte beim jungen Start-up, das Food-Abholstationen betreibt, eine Finanzierungsrunde. Mitgründer Sebastian Esser bastelte deswegen zuletzt daran, eine Zwischenfinanzierung auf die Beine zu stellen.
Doch die Zeit dafür war zu knapp. Am vergangenen Freitag reichte Esser “die Unterlagen für eine strategische Insolvenz ein” – wie der Home eat Home-Mitgründer mitteilt. Mit den verbliebenen finanziellen Mitteln sei es dem Team nicht gelungen, “eine sinnvolle Investment-Struktur aufzusetzen”. Esser will die Insolvenz nun nutzen, um die Gespräche weiter zu führen. “Aus der Insolvenz heraus werden wir in der Lage sein, eine neue Runde aufzusetzen”, sagt Esser.
Home eat Home machte sich anfangs als Anbieter von Kochtaschen (mit Lebensmitteln und Rezepten) einen Namen. Dies war aber nur der Türöffner für den jetzigen Microshopansatz des Unternehmens. In den Home eat Home-Kühlschränken, die etwa in Supermärkten oder Fitnessstudios stehen, finden hungrige Zeitgenossen inzwischen Müslis von mymüsli, Gerichte von Kukimi und Bio-Fertiggerichte von Jarmino. Home eat Home ist somit kein Food-Start-up, sondern eine Verkaufsplattform, ein Technologieanbieter, für andere Food-Start-ups.
Hausbesuch bei Home eat Home
ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich beim jungen Berliner Unternehmen Home eat Home Anfang 2015 einmal ganz genau umsehen. Er fand unter anderem viele Tüten und Kühlschränke. Einige Eindrücke unserer kleinen, aber feinen Fotogalerie.
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Der Karlsruher Zimmervermittler gloveler, der schon 2009 an den Start ging, ist insolvent. Insolvenzverwalter Thorsten Konrad sucht derzeit einen Käufer oder Investor für das gescheiterte Unternehmen. Nach eigenen Angaben fehlten dem Start-up, das schon vor airbnb und Co. Couchschläfer vermittelte, “nur einige Tausend Euro Umsatz pro Jahr, um schwarze Zahlen zu schreiben”. Kurz vor der Ziellinie sei dem Unternehmen aber das Geld ausgegangen.
Ein neuer Geldgeber konnte auf die Schnelle nicht gefunden werden. Zudem ist von “Uneinigkeiten im Gesellschafterkreis” die Rede. Andreas Sperber, Armin Harbrecht und Marco Umfahrer hievten ihre gewinnorientierte Antwort auf Plattformen wie CouchSurfing vor knapp sieben Jahren ins Netz. Die Idee zu gloveler entstand in einem Seminar an der Universität Karlsruhe. Nach dem Studium entschlossen sich die drei Initiatoren das Projekt auch tatsächlich umzusetzen.
Damit ist und war gloveler eine Art Pionier der deutschen Zimmervermittler. Mit 9flats, airbnb und Wimdu sah sich das kleine Start-up später millionenschwerer Konkurrenz gegenüber – konnte sich bisher aber recht gut behaupten. Schade, dass kurz vor der Ziellinie nun (fast) Schluss ist.
Mit Retouren stieg das Berliner Start-up Returbo in den vergangenen Jahren zum Millionenunternehmen auf. Die Jungfirma verkauft seit 2010 Retouren, B-Waren, generalüberholte Produkte, Ausstellungsstücke, Fehlproduktionen oder End-of-Lifetime-Artikel, die Händler oder Hersteller Returbo zur Verfügung stellen, – etwa über eBay, Amazon oder Billiger.de. Investoren wie Harbert European Growth Capital Fund (HEGCF), Generis Capital, Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI) pumpten in der Vergangenheit eine siebenstellige Summe in das Start-up.
Höhepunkt des Returbo-Hypes war eine Crowdinvesting-Kampagne, bei der das Start-up, das 2015 einen Umsatz von rund 6 Millionen plante, rund 1 Million Euro einsammeln konnte. Die Unternehmensbewertung lag damals bei 11,5 Millionen Euro. Mit dem frischen Kapital wollte das Returbo-Team, zu dem damals mehr als 40 Mitarbeiter gehörten, “den Ausbau der IT-Infrastruktur, sowie Investitionen in Vertriebsmaßnahmen” vornehmen. Ziel war es, bis 2019 den Umsatz auf über 30 Millionen Euro zu erhöhen.
Nun steht Returbo vor dem Aus. Die junge Firma ist insolvent. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Torsten Martini bestellt. Returbo kommt dabei eine äußerst unehrenhafte Auszeichnung zuteil – mit über 1 Millionen Euro Crowdkapital ist das Start-up die bisher größte deutsche Crowdinvesting-Pleite – siehe “Die bisher größten deutschen Crowdinvesting-Pleiten“. Bisher waren Tollabox (600.000 Euro), Vibewrite (560.250 Euro) und foodieSquare – (530.000 Euro) die Spitzenreiter in Sachen Crowdpleiten.
Zu den Gründen für die Insolvenz liefert Gründerszene einige Infos. Groupon sei als wichtiger Vertriebskanal für Returbo weggebrochen, sagt der Insolvenzverwalter laut Bericht. Zudem mache Returbo-Gründer Simon Schmid den “lang anhaltenden Sommer” für den Absatzeinbruch und die Halbierung des Umsatzes verantwortlich.
Hausbesuch bei Returbo
ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich bereits 2013 bei Returbo einmal ganz genau umsehen. Einige Eindrücke gibt es in unserer Fotogalerie.
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Auch 2016 sind schon wieder eine ganze Reihe Start-ups und Projekte verschwunden– aus dem verschiedensten Gründen. Zuletzt segneten unter anderem Bonativo, Kulinado, Leihdirwas.de, Retravel, Vendomo und webnews das Zeitliche. Brickgate, dress-for-less, nextsocial, Paymill, topdeals.de und Twinkind schlitterten zudem in die Insolvenz. Besonders viel Aufsehen erregten dabei die Pleiten des samwerschen Paymill, topdeals.de und Twinkind, das von der Crowd einst 850.000 Euro einsammelte.
Das große Drama beim Berliner Hype-Start-up Cookies, einer Payment-App, geht weiter. Erst vor wenigen Tagen wurde der unrühmliche Abgang von Garry Krugljakow publik – siehe “Jubel, Trubel, Cookies: Mitgründer Krugljakow muss gehen“. Bisher schwieg das Start-up zu den Hintergründen für den Abgang von Krugljakow. Nun macht sich Mitgründer Lamine Cheloufi in einem Blogeintrag Luft.
“Wenn talentierte und engagierte Mitarbeiter die Kündigung einreichen und erfahrene Investoren begründete, ernstzunehmende Bedenken äußern, muss man als Unternehmen reagieren. Schließlich erkannte man gemeinsam, dass es unüberbrückbare professionelle und kulturelle Differenzen gab”, schreibt er im Cookies-Blog. Zur großen Bestürzung der Gesellschafter und Mitarbeiter von Cookies habe Garry Krugljakow über Wochen hinweg seine Stellung als Gesellschafter genutzt, um eine wichtige Zwischenfinanzierung immer weiter hinauszuzögern.
“Schließlich war es mir als Geschäftsführer nicht mehr möglich, das Unternehmen einfach weiterzuführen. Weder Medienpräsenz, noch talentierte Mitarbeiter oder erfahrene und engagierte Investoren können helfen, wenn ein einziger Gesellschafter seine Zustimmung zu einem überlebensnotwendigen Investment verweigert. Die Rechnung, dadurch bessere Abschiedsbedingungen zu erzielen, ging nicht auf”, fasst der Cookies-Macher die letzten Wochen zusammen. Und schriebt sich dann noch einmal ordentlich Frust von der Seele: “Ein zerrüttetes Verhältnis ist keine Rechtfertigung für die Verhinderung einer Finanzierung, die das Weiterbestehen eines Unternehmens und damit auch von Arbeitsplätzen sichert”.
Das vorläufige Ende von diesem Lied: Cookies steht vor dem Aus. Der FinTech-Gründer war bereits beim Amtsgericht. “Als Geschäftsführer der Cookies Labs GmbH sah ich mich gezwungen, einen Insolvenzantrag zu stellen. Das Unternehmen ist zahlungsunfähig und wird in dieser Form nicht weiterbestehen können. Der Antrag ist gestellt, das Verfahren jedoch noch nicht eröffnet”, schreibt Cheloufi. Investoren wie studiVZ-Macher Ehssan Dariani, Holtzbrinck Ventures Wirtschaftsengel wie Dennis Bemmann, Raael Johnen, Chad Fowler, Benedikt Lehnert, Steffen Kiedel investierten lange vor dem Start 1,5 Millionen Euro in Cookies.
Investor Dariani ist zumindest zuversichtlich, dass es mit Cookies weiter geht. “Wir arbeiten weiterhin gemeinsam mit dem Team um GF Lamine Cheloufi an einer Lösung. Obwohl mindestens ein attraktives Investment Angebot seit vielen Wochen vorliegt, musste dennoch neulich der Insolvenzantrag eingereicht werden. Zu der Logik dieser Mechanik und anderen Hintergründen bei gegebener Zeit mehr”, schreibt er am Donnerstag nachmittag bei Facebook.
Vor wenigen Wochen schlitterte der Karlsruher Zimmervermittler gloveler, der schon 2009 an den Start ging, in die Insolvenz. Nach eigenen Angaben fehlten dem Start-up, das schon vor airbnb und Co. Couchschläfer vermittelte, “nur einige Tausend Euro Umsatz pro Jahr, um schwarze Zahlen zu schreiben”. Kurz vor der Ziellinie sei dem Unternehmen aber das Geld ausgegangen, hieß es vor wenigen Wochen. Nun wurde der Zimmervermittler gerettet: Die Berliner Firma Cultuzz Digital Media übernimmt gloveler.
“Wir freuen uns sehr darüber, dass wir unsere Angebotspalette um das beliebte Buchungsportal für Privatunterkünfte erweitern können. Wir werden unsere Technik und unser Netzwerk nutzen, um den Gastgebern zusätzliche Vertriebsmöglichkeiten anzubieten. Das macht die Plattform für alle attraktiver“, sagt Reinhard Vogel, Geschäftsführer von Cultuzz Digital Media, einem Dienstleister rund um Software- und Technologielösungen für die Reise- und Tourismusbranche. Alle Arbeitsplätze bei gloveler sollen erhalten bleiben.
Andreas Sperber, Armin Harbrecht und Marco Umfahrer hievten ihre gewinnorientierte Antwort auf Plattformen wie CouchSurfing vor knapp sieben Jahren ins Netz. Die Idee zu gloveler entstand in einem Seminar an der Universität Karlsruhe. Nach dem Studium entschlossen sich die drei Initiatoren das Projekt auch tatsächlich umzusetzen. Damit ist und war gloveler eine Art Pionier der deutschen Zimmervermittler. Mit 9flats, airbnb und Wimdu sah sich das kleine Start-up später millionenschwerer Konkurrenz gegenüber – konnte sich aber zunächst behaupten. Nach der Insolvenz geht es nun zum Glück weiter für das gloveler-Team.
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Das Berliner Fintech-Start-up Avuba ist insolvent. “Wir sind aber nicht zahlungsunfähig”, stellt Mitgründer Jonas Piela im Gespräch mit deutsche-startups.de fest. Die junge Paymentfirma nutze die Insolvenz für eine notwendigen Restrukturierung. “Investoren waren in der Vergangenheit mit neuen Investitionen zurückhaltend, da der Gesellschafterkreis und Verträge zu unübersichtlich waren. Mit der Restrukturierung macht Avuba den Weg frei für neues Geld und stellt sich solide für die Zukunft auf”, ist das Start-up sicher. Knapp 20 Investoren waren zuletzt beim Unternehmen an Bord.
Avuba ging 2013 an den Start – zunächst als P2P-Payment-App. “Früher hatten wir eine App, mit der Nutzer Geld an ihre Freunden schicken konnten, ein Feature, das heute nach wie vor relevant ist, und das auch in der aktuellen App zu finden ist. Wir haben aber recht schnell festgestellt, dass Nutzer mehr wollen, als Geld zu verschicken. Viele Anfragen kamen, ob wir denn ein richtiges Konto anbieten würden und ob sie mit Avuba-Karten auch im Laden bezahlen könnten. Wir haben also festgestellt, dass die Leute ein gutes Produkt wollen, das wir mit dem damaligen Partnern nicht umsetzen konnten”, sagt Piela zum Startkonzept.
Nach einer Pause im vergangenen Jahr ging Avuba in diesem Jahr erneut an den Start. Nach der überstandenen Insolvenz will das Avuba-Team unter anderem auch Gemeinschaftskonten anbieten. “Per Klick lassen sich Unterkonten in Sekunden erstellen. Diese funktionieren genauso wie übliche Konten und verfügen beispielsweise über Möglichkeiten der Überweisung. Neu ist, dass nun auch Freunde und Familienmitglieder ‘eingeladen’ werden können. Eingeladene Mitglieder sehen dann das gleiche Konto in ihren jeweiligen Apps und können gemeinsam Geld einzahlen, auszahlen oder Käufe tätigen. Alles in Echtzeit und alles für jeden jederzeit transparent nachvollziehbar”, teilt das Start-up mit.
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Schon lange war es recht ruhig um den Berliner Musiksender tape.tv, der 2008 an den Start ging. Im Mai 2014 verkündete das junge Unternehmen den Start von tape express, einem Service, der Videos automatisch nacheinander abspielte und sich dabei nach den Präferenzen der Nutzers richtete. 2013 hatte die musikalische Firma den gestrauchelten Dienst Amen übernommen. In den vergangenen Jahren wurde die Luft für tape.tv dann wohl immer dünner – vor allem im Kampf gegen Spotify, Deezer und Co.
Nun steht das Start-up, das von Conrad Fritzsch gegründet wurde, vor dem Aus: tape.tv ist insolvent. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Oliver Sietz bestellt. “Am populärsten war tape.tv wohl 2010 und 2011, als man z. B. die Konzertreihe „Auf den Dächern“ mit Bild.de startete. Auch die Musiksendung „On Tape“ in Zusammenarbeit mit ZDF.kultur rückte tape.tv kurzzeitig in den Fokus der Aufmerksamkeit. Anschließend wurde es aber immer ruhiger um das Unternehmen bzw. dessen Angebot”, berichtet Caschys Blog zur Insolvenz.
tape.tv wurde in der Vergangenheit von Investoren wie Media Ventures, Atlantic Capital Partners, Dario Suter, Christoph Daniel, Marc Schmidheiny (DCM), Christophe Maire und der IBB Beteiligungsgesellschaft unterstützt. Mehr als 5 Millionen Euro flossen dabei in das Unternehmen.
ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich 2013 bei der bekannten Berliner Videoabspielstation tape.tv einmal ganz genau umsehen. Er fand sehr viele merkwürdige Schilder, sehr viele alte Kasettenrecorder und einen Bürohund. Einige Eindrücke gibt es in unserer Fotogalerie.
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Vor wenigen Tagen wurde die Insolvenz des Berliner Musiksenders tape.tv, der 2008 an den Start ging, bekannt – siehe “Streaming killed the Internet Star – tape.tv ist insolvent“. Nun gibt es Hintergründe zum Aus. “Kurz bevor der Gründer und früherer CEO Conrad Fritzsch das Unternehmen verließ, begannen im Februar 2016 die Gesellschafter – DCM, DGP und die IBB – enge Gespräche mit einem neuen Investor, der die Plattform mit einer strategischen Neuausrichtung weiterentwickeln wollte. Seitdem konzentrierte sich das tape.tv Team auf das neue Geschäftsmodell einer OTT-Plattform zum Streaming von exklusiven Live-Events”, teilt das junge Unternehmen in einer Mail an seine Nutzer mit.
In der Aussendung heißt es weiter: “Dabei wurde unter der Leitung von CTO Matt Patterson und eines Projektleiters des Investors an der technischen und inhaltlichen Entwicklung der neuen Strategie gearbeitet. Leider wurde die Transaktionsverhandlung kurzfristig und überraschend ohne Angabe von Gründen seitens des Investors abgebrochen und die zuvor vom Investor übernommene Finanzierung eingestellt”. Für Investor Dario Suter ist die Insolvenz “ganz besonders bedauerlich”. Das Team habe bis zuletzt sehr engagiert und erfolgreich für die geplante Übernahme an der Neuausrichtung der Plattform gearbeitet.
ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich 2013 bei der bekannten Berliner Videoabspielstation tape.tv einmal ganz genau umsehen. Er fand sehr viele merkwürdige Schilder, sehr viele alte Kasettenrecorder und einen Bürohund. Einige Eindrücke gibt es in unserer Fotogalerie.
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